Nach dem kurzen aber netten Zwischenstopp in Hue ging’s auch gleich wieder per Sleepingbus in gut 14 Stunden weiter nach Hanoi. Diese Busse sind übrigens wirklich gut um zwischen den Städten weiter zu reisen und werden auch intensiv von Backpackern aus aller Welt genutzt, außerdem sind sie relativ günstig und man spart sich auch noch die Unterkunft.
Nebenbei kommt man auch mit anderen Menschen in Kontakt und lernt neue Leute kennen. So wie auf dieser Fahrt Talia und ihren Ehemann Rene aus Chile. Die beiden sind schon ein über ein halbes Jahr auf Weltreise und haben noch einige Monate vor sich. Mit den beiden haben wir uns gleich gut verstanden und einige Zeit zusammen in Hanoi verbracht.
Der erste Eindruck von der Stadt war erst mal nicht sehr einladend, Regen und frische Temperaturen haben uns empfangen. Nichtsdestotrotz haben wir erst mal unser Hotelzimmer bezogen und nach einer detaillierten Einweisung in den Stadtplan durch unseren Vermieter sie Altstadt erkundet.
Nach diesem ersten Rundgang haben wir uns wieder mit Talia&Rene getroffen um gemeinsam Essen zu gehen. Auf Empfehlung eines Engländers fanden wir auch gleich ein tolles Lokal mit vielen lokalen Spezialitäten. Dieser Engländer, Andrew aus London, betreibt übrigens einen Butler Service und arbeitet unter anderem für die Queen und andere schwerreiche Personen. Auch ehemalige Kaffeeröster aus Österreich sind darunter.
2 weitere nette Chileninnen, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere waren auch noch mit dabei. Lustiger weise haben Talia&Rene die beiden auf der Reise kennengelernt und sind draufgekommen, dass sie in Santiago de Chile nur ca. 50Meter entfernt voneinander auf gegenüberliegenden Straßenseiten wohnen.
Ein weiteres Highlight, nicht nur in Hanoi sondern in ganz Vietnam, ist das bia hoi. Dabei handelt es sich um offenes, direkt aus den Fässern ausgeschenktes Bier um meist 5000Dong pro 0,4Liter Glas. Das sind ca. 25Eurocent pro Glas des wohlschmeckenden Gerstensafts. Vermutlich das günstigste Bier der Welt
Derart gestärkt folgte das kulturelle Highlight des Tages, ein Besuch im berühmten Wasserpuppentheater.
Nach dem Spektakel gönnten wir uns noch ein paar bia hoi mit Andrew und Fritz Schmidt aus Korea um nach einer erholsamen Nacht in Richtung Ha-Long Bay zu starten. Zusammen mit Talia&Rene haben wir einen bus-boat-bus Transfer von Hanoi nach Cat-Ba-Town gebucht. Wir haben bewusst nicht die schnellste Verbindung gewählt, um stattdessen mit einem Touristenboot durch die Ha-Long-Bucht zu schippern. Obwohl mir das ganze bei der Buchung etwas suspekt vorkam, sind wir am Abend bei unser zuvor gebuchten Unterkunft in Cat Ba Town angekommen. Die “Reisebüromitarbeiterin” konnte uns auf der Karte nicht mal zeigen wo auf der Insel das Boot ankommen wird und auch die Position der Stadt war ihr nicht bekannt. Mit dem Satz “you will be very happy” versuchte sie uns in Sicherheit zu wiegen… Mit “very happy” war es dann bald mal vorbei als wir am Hafen angekommen sind und plötzlich ein extra Ticket kaufen sollten. Naja, nach einem etwas intensiveren Telefongespräch mit unserer Reiseexpertin und den “Begleitpersonen” kostete das Ticket plötzlich nur mehr ein Drittel von dem ursprünglich genannten Preis. Die zusätzlichen Kosten waren Nationalparkgebühr, aber man wollte uns natürlich abzocken und so wurde mehr verlangt. Um weiteres Aufsehen zu vermeiden ließ man uns dann Bord und wir hatten eine sehr nette Fahrt durch die Ha-Long-Bucht. Natürlich mit den in Vietnam üblichen Zwischenstopps und unerklärbaren Pausen.
Trotz des mäßigen Wetters zeigte sich die Bucht von ihrer beeindruckenden Seite. Wir sollten wohl im Sommer wiederkommen und sie auch bei Sonnenschein genießen
Der Guide wurde auch nicht müde uns auf Felsen hinzuweisen die Tieren ähneln. Schwein, Huhn usw. gibt’s da zu “bestaunen”. Übrigens findet sich ein markanter Felsen auf dem 200000Dong Schein wieder.
In Cat-Ba Stadt konnten wir das bislang günstigste Guesthouse unserer Reise beziehen. Mehr als die 6US Dollar pro Nacht und Zimmer war es aber auch nicht wert. Dafür haben sie gut gekocht, eine nette Bedienung. Außerdem konnten wir uns nach dem langen Tag auf See von einem mobilen Masseur die Nackenmuskeln lockern lassen und ich habe zusammen mit 2 Australiern von der Kellnerin ein vietnamesisches Kartenspiel erlernt.
Der nächste Tag wurde wieder genutzt um die Insel per Moped zu erkunden. Es gibt einen Nationalpark, diverse Höhlen und nette Strände. Und viele tolle Ausblicke auf die umliegenden, aus dem Meer ragenden, Felsformationen.
Ein platter Reifen sorgte nur für einen kurzen Zwischenstopp, denn anscheinend ist jedes Geschäft oder Restaurant an der Straße auf so etwas vorbereitet und sie montieren liebend gerne einen neuen Schlauch gegen einen kleinen Servicebeitrag.
An einem Strand war es die Hauptattraktion darauf zu warten bis eine ein paar Millimeter große Krabbe kurz aus ihrem Loch kommt um ein kleines Sandkügelchen am Strand zu platzieren. Im Idealfall gelingt ein Foto davon.
Abends wurden wir nochmal kulinarisch verwöhnt und am nächsten Tag ging’s dann per schnellerem 5-stündigem Transfer zurück nach Hanoi. Nach einem netten Abend bei gutem Essen und bia hoi sind wir noch gemeinsam mit Talia&Rene zum Flughafen wo sich unsere Wege trennten. Die beiden flogen nach Bangkok und wir weiter in Richtung Vientiane, Laos.
Ach ja, Lisa wurde am Abend noch von einem streunenden Kleinkind gebissen. Sollte aber kein Problem sein, wir sind Tollwut geimpft
Eigentlich hatten wir vor noch den Norden Vietnams weiter zu erkunden. Nachdem es jetzt aber Winter ist und uns schon einige andere Reisende von den kalten Temperaturen, dem Nebel und dem Regen in den Bergen erzählten, heben wir uns das für ein anderes Mal auf.
Ihr müsst einmal ein Ruhetag einlegen, um den Blog wirklich zu updaten…. 😉 Seids noch in Bangkok??
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Net so einfach :-). Seit heute Nachmittag sind wir in Mandalay, Myanmar.
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Ich beneide euch so sehr……….wenn ich nochmals jung wäre, würde ich es nicht anders machen.
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Hallo Roswitha,
Es freut uns dass dir der Blog gefällt 🙂
Vielleicht verschlägt euch ja eine eurer nächsten Reisen in diese Gegend. Das Zugfahren in Myanmar können wir auf jeden Fall empfehlen :-). Mehr zum Thema „jumping train“ kommt noch im blog 😉
Lg aus Mawlamyaing
Thomas und Lisa
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